Un rêve de pierre
Arthur Schneiter, Klangsteine/pierres sonores
Die Ausstellung fand in Zusammenarbeit mit der Abtei Neumünster, Luxemburg, dem MAMAC in Liège, Belgien und dem Schweizer Kanton Thurgau statt. Sie wurde unterstützt von der Sparkasse Merzig-Wadern und dem Kanton Thurgau/Schweiz. Die Ausstellung war bis zum 24. Juni zu sehen, zur Ausstellung gab es ein vielfältiges Programm mit außergewöhnlichen Klangstein-Konzerten wie z. B. die Klangnacht am 19. Mai.
Gleich mehrere Aspekte verliehen dieser Ausstellung eine besondere Bedeutung: neben dem Beitrag zur Kulturhauptstadt 2007 und demzufolge mit Partnern aus Luxemburg und Belgien fand bei dieser Ausstellung auch eine Zusammenarbeit mit der Schweiz statt. Darin lag für das Merziger Museum ein weiterer ganz besonderer Reiz: der Hausherr und frühere Besitzer von Schloss Fellenberg, Wilhelm Tell von Fellenberg war Schweizer. Er wurde in der Nähe von Bern geboren und entwickelte in seiner späteren Heimatstadt Merzig zahlreiche erstaunliche Aktivitäten, die ihm letztendlich auch die Ehrenbürgerschaft dieser Stadt brachte.
Zusammenarbeit mit Luxemburg, Belgien und Schweiz
Insofern erfreut die Zusammenarbeit des Merziger Museums mit der Schweiz, diese wird in den nächsten Jahren noch intensiviert und ausgebaut – ein großer Erfolg für das Museum. Hinzu kam, dass das Museum durch den Skulpturenpark im Garten der Künste vor dem Museum in ganz besonderer Beziehung zu Skulpturen steht. Außerdem gibt es seit je her eine intensive Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar. Mit dieser Ausstellung wurde nun ein weiterer Schritt unternommen: Musik und bildende Kunst wurden in ganz besonderer Weise zusammengeführt, ein Anliegen, das der Schweizer Bildhauer Arthur Schneiter schon seit langem verfolgt. Arthur Schneiter beschäftigt sich seit 1981 mit Skulpturen und Zeichnungen. Seit dieser Zeit entwickelt und erforscht er auch intensiv Projekte mit Klangsteinen und Installationen.
Der in Schöneberg an der Thur, im Schweizer Kanton Thurgau arbeitende Künstler hat im November 2006 den Thurgauer Kulturpreis 2006 gewonnen. Schneiter arbeitet mit zahlreichen Künstlern zusammen z. B. mit dem Komponisten und Musikern Ulrich Gasser, Fritz Hauser, Ernst Brunner – das Anliegen dieser Künstler ist immer wieder der Versuch Musik und bildende Kunst zusammenzuführen.
Schneiter erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie z. B. das Eidgenössische Kunststipendium 1991, der Förderbeitrag des Kantons Thurgau 2006 und viele Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum. Auch sind seine Arbeiten häufig in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Von seinen Konzerten im In- und Ausland gibt es viele CD Aufnahmen.
Mit dem Material Stein werden nicht unbedingt Musik oder Klänge in Verbindung gebracht, Künstler erstellen zwar Skulpturen aus unterschiedlichen Steinmaterialien, dabei bleibt es aber meist beim visuellen oder haptischen Genuss. Aus Marmor, Travestin, Serpentin und Granit werden auch Klangkörper geschaffen, die durch Streichen mit den Fingern und den Händen zum Klingen gebracht werden können. Jeder Stein verfügt über ein ganz eigenes Klangpotential. Ein solches für den Stein charakteristisches Merkmal muss von dem Künstler erarbeitet und erkannt werden. Es bildet die Voraussetzung für die weitere Entwicklung als Instrument und auch zum späteren Bespielen des Klangsteines. Eine Arbeit, die sehr langwierig ist und intensiv betrieben werden muss. Das Ergebnis ist aber phänomenal: wenn der Künstler mit seiner vom Wasser leicht feuchten Hand mit zarten Streichelbewegungen den Stein berührt sind anfangs nur leise Klänge zu hören, die immer lauter werden, sich lange im Raum halten und mitunter schon fast körperlich spürbar sind.
Ausstellung zum Mitmachen für Groß und Klein
Ganz unterschiedliche Klangsteine waren in der Merziger Ausstellung zu sehen: da gab es das Klanggitter, die Klangsäulen, den Wasserstein, den Klangtisch, die Klangschale oder die Klangstäbe. Das sind lange geschliffene und polierte Stäbe aus weißem Carraramarmor und schwarzgrünem Serpentin, in Reihen montiert. Sie wirken elegant und zerbrechlich. Berühren sie sich im Bündel zusammen gedrängt, so ist ihr Klang hölzern und erinnert an fernes Glockengeläut. Alle Klangsteine wurden von Arthur Schneiter in Konzerten bespielt, aber auch der Besucher kann versuchen den Steinen Klänge und Töne zu entlocken und kann so selbst zum Künstler werden.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 29. April sprachen:
Dr. Ingrid Jakobs, Museum Schloss Fellenberg,
Prof. Thomas Duis, Rektor der Hochschule für Musik, Saar,
zudem gab es ein Klangkonzert mit dem Künstler Arthur Schneiter: „Improvisationen auf Klangsteinen“.
Die Ausstellung wurde unterstützt von der Sparkasse Merzig-Wadern und dem Schweizer Kanton Thurgau. Sie wurde begleitet durch eine Klangnachtmit dem Titel „Stein und Stimme” sowie Führungen und Konzerte durch den Künstler.
Dauer der Ausstellung: 29. April bis 24. Juni 2007