Edgar Jené – Der Traum vom Traume 2004

der Traum vom Traume

Retrospektive zum 100. Geburtstag des Malers

Große Ausstellung für einen großen saarländischen Künstler. Weit über 100 Werke von Edgar Jené waren in einer Retrospektive zu seinem 100. Geburtstag im Museum Schloss Fellenberg zu sehen. Das Museum erfuhr einen riesigen Zuspruch auf eine Anzeige in der SZ – private Leihgeber aus dem gesamten Saarland stellten Werke für diese Ausstellung zur Verfügung. Zahlreiche Exponate mussten aus Platzgründen abgelehnt werden.

Zur Ausstellung ist eine Broschüre mit Beiträgen von Dr. Georg W. Költzsch, Peter Koehl, Jürgen Schreier, Dr. Ingrid Jakobs erschienen.

Am 4. Mai 2004 hätte Edgar Jené seinen 100. Geburtstag gefeiert, Grund zu einer Retrospektive im Museum Schloss Fellenberg. Ausstellungen anläßlich solcher Gedenktage werden mitunter eher naserümpfend betrachtet, trotzdem sind sie notwendig, um die Erinnerung an Werk und Künstler wachzuhalten. Viele saarländische Bürgerinnen und Bürger können sich noch an diesen Maler erinnern, kannten, schätzten ihn und haben in den vergangenen Jahren seine Werke gesammelt. Mittlerweile ist es ruhiger geworden um diesen Saarbrücker Künstler, der seinerzeit internationales Renommee erreicht hatte. Jüngeren sagt sein Name wenig, sein Werk gerät in Vergessenheit. 1984 hat er einen großen Teil seiner Werke der Stadt Saarbrücken geschenkt hat und dieser Stadt immer eng verbunden war. Auch das Saarland Museum – Stiftung Saarländischer Kulturbesitz verfügt über eine sehr umfangreiche Sammlung. Edgar Jené ist am 15. Juni 1984 gestorben.

Jené arbeitete in Saarbrücken, München, Paris und Wien. Bei seinen Aufenthalten in Wien freundete er sich mit dem Lyriker Paul Celan an. In dessen Aufsatz „Edgar Jené der Traum vom Traume“ – so erklärt sich der Titel der Ausstellung – der 1948 erschien, sind u.a. auch 8 Originallithographien von Edgar Jené veröffentlicht. Paul Celan, der Dichter der Todesfuge, auch hierzu hat Jené einen Zyklus von Zeichnungen angefertigt, gilt heute als bedeutender deutschsprachiger Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch mit der vergangenen Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg „Picasso Frauen – Cocteaus Männer“ steht Celan in Verbindung. 1949 erschien die Übersetzung eines Werkes von Jean Cocteau, die Celan aus Geldmangel angefertigt hatte. Bekannt war Jené auch mit Pablo Picasso und Jean Lurçat.

Während seiner Aufenthalte in Paris begegnete Edgar Jené dem Surrealismus und auch dem bedeutenden Theoretiker des Surrealismus André Breton. Dem Surrealismus war Jené bereits seit 1929/30 zugeneigt und gilt als einer der geistigen Väter der sogenannten Wiener Schule des Phantastischen Realismus. In seinen Augen ist der Surrealismus „keine Kunstrichtung, sondern vielmehr eine Weltanschauung oder besser der Versuch zum Finden einer solchen“. Für die Darstellung seiner Weltanschauung hat er eine eigene malerische und sehr facettenreiche Bildwelt mit Farben, Strukturen und Linien entwickelt. In weitgehend ungegenständlichen Beschreibungen nicht festzulegender Situationen und Begebenheiten führt er den Betrachter in eine transzendente Welt.

Dauer der Ausstellung: 7. März bis 2. Mai 2004

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