Steinreicher Landkreis Merzig-Wadern feiert seinen Bildhauer und schenkt ihm zum Geburtstag einen Park.
Saarbrücker Zeitung 07.05.2012_herunterladen (pdf)
Der Bildhauer Paul Schneider feierte am 5. Mai 2012 seinen 85. Geburtstag, um sein jahrelanges und erfolgreiches künstlerisches Wirken zu würdigen, widmet der Landkreis Merzig-Wadern den Garten vor dem Museum in „Paul Schneider-Skulpturen-Park“ um.
Paul Schneider ist 1927 in Saarbrücken geboren. Nach Studien an der Staatlichen Werkakademie Kassel und der Kunsthochschule im Staedel in Frankfurt ist er seit 1953 als freischaffender Künstler tätig. Es folgten zahlreiche Auslandsaufenthalte z.B. in Italien, Griechenland, Indien.
Paul Schneider zählte zu den wichtigsten Bildhauern unseres Landes, aber auch weit über die Grenzen des Saarlandes sind seine Werke bekannt. Sein künstlerisches Wirken war vielfältig. Es gibt Zeichnungen und Aquarelle Arbeiten aus Metall und Holz, am bekanntesten sind aber seine Arbeiten am und mit dem Stein.
Hochrangige Wissenschaftler haben sich in den vergangenen Jahren mit seinem Werk auseinandergesetzt. Ein Werkverzeichnis von 1998 gibt einen Überblick über sein künstlerisches Schaffen. Zahlreiche Ehrungen, Anerkennungen und Auszeichnungen wurden ihm zuteil. So erhielt er den Kunstpreis der Stadt Saarbrücken, den Albert-Weisgerber-Preis, um nur einige zu nennen. 2001 wurde er zum Professor ernannt und im gleichen Jahr erhielt er auch den Preis der Sparda Bank Südwest für besondere Leistungen der Kunst im öffentlichen Raum.
Seit 1978 hatte Paul Schneider seinen Wohnsitz im Landkreis Merzig-Wadern und machte den Landkreis damit steinreich. Aber nicht nur im Landkreis auch im Saarland und angrenzenden Gebieten hatte Schneider an besonders herausragenden Stellen mit seinen Steinen Akzente gesetzt. Der Stein ist sein Werkstoff, er bietet ihm, wie er sagte: „den Widerstand…, um in Ruhe und Konzentration mich an seiner Härte zu bilden“. Dabei beschäftigte er sich mit Themen wie Ruhe, Bewegung, Natur, geometrische Formen, Chaos, Ordnung, Licht, Sonne, Dunkelheit, Verborgenes, Öffnung, Geschlossenheit. Themen, die seit jeher die Menschen zum Nachdenken anregen.
Vor 25 Jahren, 1986, lud er zum Bildhauersymposion „Steine an der Grenze“ viele Bildhauerkollegen ein und tat dies in den folgenden Jahren immer wieder. So fand 1998 das Symposion „Steine und Pflanzen am Wasser“ in Merzig statt. 2009 lud er Künstler in seinen Heimatort Bietzen ein und freute sich bei „Stationen eines Künstlerlebens“ über zahlreiche Besucher, die ihm und seinen Kollegen beim Arbeiten zuschauten. Die Steine, die damals entstanden, sind von Herbert Lankl, Maria Claudia Farina und Eileen Mac Donagh und stehen im Paul Schneider-Skulpturen-Park am Schloss.
Auch Schneider wurde zu zahlreichen internationalen Symposien eingeladen und so verwundert es nicht, dass in zahlreichen Ländern, Steine von ihm zu sehen sind, nicht nur im benachbarten Luxemburg und Frankreich sondern auch zum Beispiel in Italien, England, Indien und Irland.
Da gibt es den „Muldenstein mit Würfel“ auf dem Bietzer Berg, hier auch der „Sonnen-Lerchen-Hexenstein“, den „Johannes-Kühn-Gedicht-Stein“ in Tholey-Hasborn, den „Stein der Öffnung“ in Luxemburg, Kirchberg und viele mehr. Paul Schneider hat mit seinem künstlerischen Wirken den öffentlichen Raum bereichert.
Durch die Initiative „Gärten ohne Grenzen“ entstand 2004 um das Schloss Fellenberg ein attraktiver Park.
Paul Schneider, Endlosspirale, 2012
Eileen Mac Donagh, Ohne Titel, 2010
Herbert Lankl, Ohne Titel, 2010
Eberhardt Killguss, Ohne Titel, 2010
Arthur Schneiter, Klangstein, 2010